L-Glutamin, eine bedingt essentielle Aminosäure, spielt eine zentrale Rolle in zahlreichen physiologischen Prozessen im menschlichen Körper. Es ist besonders reichlich in Muskelgewebe vorhanden und wird in Stresssituationen, wie intensivem Training oder Erkrankungen, verstärkt benötigt. Die vielfältigen Funktionen von L-Glutamin umfassen die Unterstützung des Immunsystems, die Förderung der Darmgesundheit, die Beteiligung an der Proteinsynthese, die Regulierung des Säure-Basen-Haushalts, die Entgiftung von Ammoniak, die Zellvoluminisierung und Hydratation, die Verbesserung der Insulinsensitivität, die Unterstützung der Erholung nach dem Training, das Stressmanagement, die Glykogensynthese, die Verhinderung des Muskelabbaus (antikatabole Eigenschaften) und den möglichen Einfluss auf das Wachstumshormon.

Unterstützung des Immunsystems

L-Glutamin ist für das Immunsystem von entscheidender Bedeutung, da es die primäre Energiequelle für Leukozyten und andere Immunzellen darstellt. In Zeiten von Stress oder Krankheit kann der Bedarf des Körpers an L-Glutamin steigen, um die erhöhte Aktivität des Immunsystems zu unterstützen. Eine ausreichende Versorgung mit L-Glutamin kann dazu beitragen, die Integrität der Schleimhäute zu erhalten, was eine erste Verteidigungslinie gegen pathogene Mikroorganismen bildet und so die Infektionsresistenz verbessert.

Gesundheit des Darms

L-Glutamin ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Barrierefunktion und die Integrität der Darmschleimhaut. Es dient als Brennstoff für die Zellen der Darmwand (Enterocyten) und kann bei der Reparatur und dem Aufbau der Darmzellen helfen, was wiederum die Absorption von Nährstoffen und den Schutz gegen pathogene Mikroorganismen unterstützt.

Proteinsynthese

Als Aminosäure ist L-Glutamin direkt an der Synthese von Proteinstrukturen im Körper beteiligt. Es fördert den Muskelaufbau und die Reparatur von Geweben, was besonders nach Verletzungen oder Operationen sowie bei Sportlern von Bedeutung ist.

Regulierung des Säure-Basen-Haushalts

L-Glutamin spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des pH-Werts im Körper, indem es Ammoniak produziert, das zur Neutralisierung überschüssiger Säure beiträgt. Dies ist besonders wichtig in den Nieren, wo L-Glutamin zur Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts beiträgt.

Ammoniakentgiftung

L-Glutamin hilft bei der Entgiftung von Ammoniak im Gehirn, indem es Ammoniak aufnimmt und zur Leber transportiert, wo es in weniger toxische Substanzen wie Harnstoff umgewandelt wird.

Zellvoluminisierung und Hydratation

L-Glutamin kann das Volumen und die Hydratation von Zellen erhöhen, was besonders in Muskelzellen wichtig ist. Dies fördert die Zellintegrität und unterstützt Wachstums- und Reparaturprozesse.

Insulinsensitivität

Durch die Beeinflussung der Insulinreaktion kann L-Glutamin helfen, die Glukoseaufnahme in die Zellen zu verbessern und so zur Regulierung des Blutzuckerspiegels beitragen. Dies kann insbesondere für Personen mit metabolischen Bedingungen von Vorteil sein.

Unterstützung bei der Erholung nach dem Training

Durch seine vielfältigen Funktionen, einschließlich der Unterstützung der Proteinsynthese und der Zellhydratation, kann L-Glutamin die Erholung nach intensivem Training fördern und dazu beitragen, Muskelkater und Erschöpfung zu reduzieren.

Stressmanagement

Unter Stress erhöht sich der Bedarf an L-Glutamin, da es zur Aufrechterhaltung der Immunfunktion und der Darmgesundheit beiträgt. Eine ausreichende Versorgung kann dazu beitragen, die negativen Auswirkungen von Stress auf den Körper zu minimieren.

Glykogensynthese

L-Glutamin kann indirekt die Speicherung von Glykogen unterstützen, was eine wichtige Energiequelle für Muskel- und Leberzellen während des Trainings darstellt.

Antikatabole Eigenschaften

L-Glutamin kann den Abbau von Muskelgewebe verhindern, insbesondere in Zeiten kataboler Stresszustände wie Fasten oder intensivem Training, indem es eine alternative Energiequelle bereitstellt und somit den Körper davon abhält, Muskelprotein als Energie zu nutzen.

Einfluss auf das Wachstumshormon

Einige Studien deuten darauf hin, dass L-Glutamin die Ausschüttung von Wachstumshormon stimulieren kann, was wiederum eine Reihe von regenerativen und wachstumsfördernden Prozessen im Körper unterstützt.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Reaktion auf L-Glutamin-Supplementierung individuell variieren kann und dass eine übermäßige Zufuhr auch negative Effekte haben kann. Daher sollte die Einnahme von L-Glutamin-Supplementen immer in Absprache mit einem Gesundheitsfachmann erfolgen, um eine sichere und effektive Nutzung zu gewährleisten.

Ko-Faktoren:

Vitamin B6, Vitamin C, Vitamin D, Zink, Magnesium, Selen, Kalium, Natrium, Calcium.