Thiamin, oder wie der Volksmund zu sagen pflegt, das gute alte Vitamin B1 – ein unscheinbares Kerlchen, könnte man meinen. Aber weit gefehlt! Denn dieses kleine Molekül, das gerne still und heimlich im Hintergrund wirkt, ist nichts weniger als ein heimlicher Held des Alltags, unverzichtbar für all das, was im Innern so geschäftig brodelt, ohne dass wir es je bewusst bemerken. Man mag sich fragen, wie man das Leben wohl ohne Thiamin bestreiten würde? Die Antwort lautet: Gar nicht. Und wenn doch, dann mit ziemlichem Murren und Knurren seitens der Körperzellen, die sich ohne B1 bald wie ein Auto ohne Benzin vorkämen.
Energie – woher, wohin?
Beginnen wir doch am Anfang, beim Sprit. Denn ohne Energie geht bekanntlich gar nichts. Das Herz schlägt nicht, das Hirn denkt nicht, und der Mensch steht auch nicht auf, um sich das morgendliche Brot zu schmieren. Genau hier kommt Thiamin ins Spiel – in Form eines Coenzyms, das den Motor des Stoffwechsels zum Laufen bringt. Genauer gesagt, sorgt es im Citratzyklus dafür, dass Kohlenhydrate zu Energie umgewandelt werden. Wer hätte gedacht, dass das knusprige Frühstücksbrötchen im Darm auf Thiamin wartet, um sich in pure Lebensenergie zu verwandeln?
Besonders energiehungrige Organe wie das Gehirn oder das Herz, die rund um die Uhr auf Hochtouren laufen, wissen Thiamins Dienste besonders zu schätzen. Der Denkapparat, der hauptsächlich von Glukose lebt, wäre ohne Thiamin glatt aufgeschmissen. Aber auch das Herz, das unermüdlich Blut durch den Körper pumpt, verlangt nach einem gut gefüllten Thiaminspeicher, sonst bleibt die Pumpe womöglich bald stehen.
Nerven wie Drahtseile – nur dank Vitamin B1
Weiter im Text: Auch die Nerven, die tagtäglich Hochleistung bringen, wären ohne Thiamin bald ein ziemliches Wrack. Da fließt kein Strom mehr, wenn Thiamin fehlt. Der Funke springt nicht über. Denn dieses Vitamin ist unentbehrlich für die Synthese von Acetylcholin, einem der wichtigsten Botenstoffe im Nervensystem. Was heißt das nun konkret? Nun, ohne Thiamin geraten nicht nur die Muskeln aus dem Takt, die sich nach Lust und Laune mal entspannen, mal anspannen, sondern auch das gesamte Nervensystem sähe ziemlich alt aus.
Denken und erinnern – Gedächtnistraining der besonderen Art
Aber was hilft einem das stärkste Nervenkostüm, wenn der Kopf nichts Gescheites mehr denkt? Ja, auch hier sorgt Thiamin für Ordnung. In der Synapsenschmiede des Gehirns wirkt es daran mit, dass Gedankenblitze auch wirklich zünden. Es schärft das Gedächtnis, poliert die kognitiven Fähigkeiten und sorgt dafür, dass die Lernkurve nicht allzu flach bleibt. Ganz besonders im Hippocampus, dem Gedächtnisarchiv des Gehirns, ist Thiamin unverzichtbar, denn ohne seine Energieversorgung würden die Erinnerungen verblassen wie alte Fotografien.
Herz, Hirn und Kreislauf – ein Trio, das läuft
Doch nicht nur das Gehirn, auch das Herz wird auf Trab gehalten. Hier übernimmt Thiamin gewissermaßen die Rolle eines Herzschrittmachers – nicht im wörtlichen Sinne, aber sinnbildlich durchaus. Es sorgt für einen stabilen Herzrhythmus, hält die Pumpe im Takt und trägt so zur allgemeinen Herz-Kreislauf-Gesundheit bei. Ohne Thiamin könnte man den Herzschlag fast schon wie ein altes Pendel-Uhrwerk hören, das langsamer und langsamer wird – bis es schließlich zum Stillstand kommt.
Moleküle in Hülle und Fülle – Thiamin als Baumeister
Nun aber zur Baustelle des Körpers: der Zellteilung. Hier ist Thiamin ebenfalls ein fleißiger Helfer. Ob es nun um die Produktion von DNA oder RNA geht, die als Baupläne für neue Zellen dienen, oder um die Erneuerung von Haut, Schleimhäuten oder Darmzellen – überall ist Vitamin B1 mit von der Partie. Ohne Thiamin wären unsere Zellen bald eine ziemlich lahme Baustelle ohne neuen Beton, ohne Ziegelsteine.
Schutzschild gegen den Zahn der Zeit
Und wenn wir schon bei der Zelle sind: Auch als Schutzengel für unsere Körperzellen macht sich Thiamin nützlich. Denn in der Funktion als Antioxidans hilft es, die Zellen vor den zerstörerischen Kräften der freien Radikale zu schützen. Besonders das Gehirn und das Herz, diese beiden wahren Kraftpakete, profitieren davon. Ohne Thiamin wäre die Gefahr von oxidativem Stress und damit verbundenen Schäden groß – eine Art vorzeitiger Rost, der das Getriebe des Körpers allmählich zerfrisst.
Fazit: Ein kleiner Held im Verborgenen
Was lernen wir daraus? Vitamin B1, oder Thiamin, ist der unsichtbare Dirigent, der dafür sorgt, dass das große Orchester des Körpers perfekt im Einklang spielt. Ein feiner Herr, der sich nie in den Vordergrund drängt, aber dennoch in jeder Zelle des Körpers seine Finger im Spiel hat. Also, werte Leserschaft, sorgen Sie dafür, dass der Thiaminspeicher gut gefüllt bleibt – Ihr Körper wird es Ihnen danken, und das Leben wird um einiges geschmeidiger von der Hand gehen. Denn wer weiß, vielleicht liegt das Geheimnis eines langen, vitalen Lebens am Ende nur in einem kleinen Vitamin, das so unscheinbar daherkommt und doch so unendlich wichtig ist.
Co-Faktoren:
B2, B3, B6, B9, C, Magnesium, Mangan, Alpha-Liponsäure
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